Pipe Spring
Es ist mit nur 16 Hektar eines der kleinsten Schutzgebiete seiner Art, und doch weiß das Pipe Spring National Monument eine lange und große Geschichte zu erzählen. Sie beginnt in grauer Vorzeit, als hier, inmitten der extrem trockenen und kargen Wüste Nordarizonas, eine beständige Wasserquelle Ureinwohner und Wildtiere mit lebenswichtigem Nass versorgte.
Turbulent wurde es ab dem 19. Jahrhundert, als sich mormonische Siedler die Region einverleibten und die Ländereien rund um die Quelle als Viehweiden nutzten. Es kam zum Konflikt um die Wasserversorgung der angestammten Bevölkerung. Die Eroberer errichteten eine Ranch über der Quelle. Sie gleicht einer kleinen Festung und ist als Winsor Castle bekannt. Später hielt hier die erste Telegrafenstation Nordarizonas Einzug. 1870 schlossen die Bundesregierung, die Mormonen und die angestammten Indianer einen Vertrag, der die gemeinsame Nutzung der Wasservorräte regelte.
Später diente die Ranch als Raststation an der Verbindungsroute vom nördlichen Arizona in die damals schon bedeutende Stadt St. George in Utah. Viele frisch Vermählte zogen hier entlang, um im Tempel von Saint George die Siegelung – ein mormonisches Ritual der Eheschließung – zu empfangen. Die Route, der heutige Arizona Highway 389, wurde daher als Honeymoon Trail bekannt.
Mit dem aufkommenden Tourismus Anfang des 20. Jahrhunderts festigte Pipe Spring seine Bedeutung als Rastplatz. Durchreisende Touristen zu dem neuen Zion National Monument machten rege Gebrauch von der Möglichkeit, hier einzukehren. Das änderte sich mit der Fertigstellung der direkten Verbindung von Zion in Richtung Bryce Canyon, dem heutigen Utah Highway 9. Die Bedeutung von Pipe Spring nahm rapide ab, und es gab sogar Überlegungen, das noch junge Monument aufzulösen. Wie die Geschichte gezeigt hat, kam es nicht dazu, so dass man bis heute die kleine Festung inmitten der Wüste besichtigen kann. Und auch die Quelle versorgt die Umgebung zuverlässig mit kostbarem Wasser.
Das nur 400 mal 400 Meter umfassende Monument ist vollständig von Territorium der Kaibab-Indianer umschlossen. Sie betreiben gemeinsam mit dem National Park Service das Besucherzentrum am Eingang. Neben dem Winsor Castle, durch das Ranger Führungen anbieten, umfasst das Schutzgebiet Baracken und einen originalgetreu angelegten Garten sowie einen Auslauf für Pferde und Rinder.
Pipe Spring Informationen
Öffnungszeiten
Täglich von 8.30 bis 16.30 Uhr,
Mitte Mai bis Ende September: Täglich 8 Uhr bis 17 Uhr
Führungen durch das Winsor Castle werden den ganzen Tag über angeboten.
An den Feiertagen Thanksgiving, erster Weihnachtstag sowie Neujahr ist das Monument geschlossen.
Eintritt
$10 pro Person ab 16 Jahren
Kostenlos mit dem Nationalpark-Pass
Lage und Anreise
Das Pipe Spring National Monument befindet sich im entlegenen Norden Arizonas. Es grenzt an den vorbeiführenden Arizona Highway 389, der in Hurricane, Utah (dort als Highway 59) beginnt und in Fredonia auf U.S. Highway 89A einmündet.
Entfernungen zum Pipe Spring National Monument
Kanab, UT: 21 Meilen / 34 km
Hurricane, UT: 42 Meilen / 68 km
Grand Canyon North Rim: 87 Meilen / 140 km
Page (via Kanab): 94 Meilen / 151 km
Übernachtungsmöglichkeiten
Eine Viertelmeile nördlich von Pipe Spring betreibt das Reservat der Kaibab Band of Paiute Indians einen Campingplatz. Weitere Campingmöglichkeiten gibt es in Fredonia und Kanab. Außerdem darf auf dem Land des Bureau of Land Management wild campiert werden.
Hotels und Motels finden sich in den nahegelegenen Städten Fredonia und Kanab ein Stück weiter im Osten bzw. Hurricane in westlicher Richtung.
Unterkünfte in Fredonia*
Unterkünfte in Kanab*
Unterkünfte in Hurricane*
Offizielle Website