Der Gateway Arch National Park in Saint Louis ist nicht nur einer der jüngsten Nationalparks der USA, sondern auch der kleinste. Er bringt es gerade einmal auf eine Fläche von 37 Hektar. Mit dem berühmten Gateway Arch als Hauptattraktion reiht sich der Park aber ohne Weiteres in die bekanntesten Höhepunkte der USA ein.

Der markante Bogen, der das Tor zum Westen des Landes symbolisiert, gehört zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Nordamerikas. Er misst in Weite und Höhe jeweils 192 Meter und ist das Aushängeschild von Saint Louis, einer der bedeutendsten Städte im Mittleren Westen. Mittels einer speziellen Aufzugskonstruktion gelangt man bis in die Spitze des Bogens. Kleine Kapseln mit Platz für jeweils fünf Personen bringen die Passagiere in rund vier Minuten nach oben, was Besucher mit Platzangst einige Überwindung kosten dürfte.

Doch es lohnt sich. Durch die kleinen Fensteröffnungen auf beiden Seiten des Gateway Arches schweift der Blick nach Osten über den Mississippi bis weit nach Illinois hinein, während in westlicher Richtung Saint Louis zu Füßen liegt. Im Vordergrund breitet sich dabei das imposante Old Courthouse aus. Das historische Gerichtsgebäude, das stark an ein Kapitol erinnert, beherbergt heute ein Museum und ist eine weitere Attraktion des Nationalparks.

Direkt unterhalb des höchsten begehbaren Bauwerks in Missouri befindet sich ein unterirdisch angelegtes Besucherzentrum mit einem aufwendig eingerichteten Museum. Während die Fahrten in die Spitze des Bogens, die von hier starten, kostenpflichtig sind, ist der Museumsbesuch wie der Zugang zu den anderen Bereichen des kleinen Nationalparks gratis. Ausstellungsstücke und interaktive Installationen verheißen ein authentisches Erlebnis. Die Themen des Museums reichen von der Expansion nach Westen bis hin zur Entstehungsgeschichte und dem Bau des Gateway Arches.

Vor der Widmung zum Nationalpark im Jahr 2018 war das Gebiet zwischen der Innenstadt von Saint Louis und dem Mississippi River als Jefferson National Expansion Memorial bekannt. Bereits 1935 würdigte man auf diese Weise die Aktivitäten zur Erschließung der Weiten im Westen der heutigen USA. 30 Jahre später wurde mit dem Gateway Arch ein beeindruckendes wie symbolträchtiges Denkmal vollendet. Zwischen 1963 und 1965 entstand dieser weithin sicht- und unverwechselbare Torbogen, der seit dem Sommer 1967 für die Öffentlichkeit zugänglich ist und seitdem millionenfach bewundert wird.

Allerdings war der Preis für den Bau dieses beeindruckenden Monuments hoch. Nicht nur finanziell, sondern vor allem im übertragenen Sinn. Denn um Platz zu schaffen, wurde an jener Stelle am Mississippi-Ufer, an der die Entwicklung von Saint Louis als Stadt ihren Anfang nahm, die historische Bebauung plattgemacht. Lediglich die wertvolle Basilika St. Louis, König von Frankreich blieb vom Abriss verschont. Jeden ersten Sonntag im Monat nach der Mittagsmesse bietet die Kirchengemeinde öffentliche und kostenlose Führungen an.

Die parkähnlichen Grünanlagen rings um den Gateway Arch laden schließlich zum Verweilen ein. In den beiden künstlichen Seen nördlich und südlich des Bogens spiegelt sich die mit glänzendem Edelstahl verkleidete Konstruktion. Die Reflection Pools versprechen somit so manches interessante Fotomotiv. Auch ein Bummel zum Ufer des Flusses lohnt sich. Bei einer kleinen Kreuzfahrt lässt sich der berühmte Torbogen vom Wasser aus bewundern, während die ebenfalls angebotenen Helikopterflüge den wohl besten Blick auf das ikonische Bauwerk verheißen. Für das ultimative Erlebnis empfiehlt sich eine Kombination aus geführter Tour, Bootsfahrt und Rundflug*.