Nationalpark Pass
Die meisten Nationalparks in den USA erheben ein Eintrittsgelt. Die Preise unterscheiden sich von Park zu Park, betragen aber oft 20, 30 Dollar oder mehr. Zwar gelten die Tickets in der Regel für sieben Tage. Doch die meisten Besucher bleiben ohnehin nur einen oder zwei Tage, bevor sie zum nächsten Reiseziel weiterziehen. Auf diese Weise geht der Besuch mehrerer Nationalparks ziemlich schnell ins Geld. Abhilfe schafft da zum Glück der Nationalpark Pass.
Der Pass ist die Eintrittskarte zu allen Nationalparks der USA und unzähligen anderen Schutzgebieten, die Eintritt erheben. Einmal gekauft, kann man ein ganzes Jahr lang mehr als 2.000 Nationalparks, National Monuments und andere Parks des Bundes besuchen, ohne nochmals extra bezahlen zu müssen. Der Nationalpark Pass hat das Format einer Scheckkarte und erhält jedes Jahr ein neues Motiv. Die Gültigkeitsdauer wird durch eine Lochung kenntlich gemacht. Sie markiert den Monat, in welchem der Pass abläuft.
Der Nationalpark Pass kostet derzeit (Stand März 2024) 80 Dollar und ist überall erhältlich, wo Eintritt gezahlt werden muss, also zum Beispiel an den Tickethäuschen an den Zufahrten zu den Nationalparks und anderen kostenpflichtigen Gebieten. Dazu gehören National Recreation Areas, National Forests, National Grasslands und National Historic Sites. Bekannt unter der Bezeichnung „America the Beautiful Pass“, wird der Pass von allen Behörden des Bundes, die diese Freizeiteinrichtungen betreiben und Mittel aus dem Verkauf der Pässe erhalten, anerkannt.
Dies sind neben dem National Park Service das Bureau of Land Management, das Bureau of Reclamation sowie das U.S. Army Corps of Engineers. Schon beim Besuch von drei Top-Nationalparks hat sich der Pass bezahlt gemacht und ist daher eine äußerst lohnende Investition.
Jeder Pass gilt grundsätzlich für ein Fahrzeug einschließlich Motorräder und Wohnmobile und sämtliche Insassen. Zwar gibt es durchaus Beschränkungen bei der maximal möglichen Personenzahl, aber diese sind bei Urlaubern, die mit den höchstens fünf Personen pro Auto anreisen, ohnehin nicht einschlägig.
Manche Parks erheben den Eintritt nach Personen. In diesem Fall gilt der Nationalpark-Pass grundsätzlich für den Inhaber und drei Begleitpersonen. Jedes weitere Mitglied einer Gruppe müsste ein Ticket für Einzelbesucher kaufen oder auf die Kulanz des Parkbeamten hoffen. Bei der Personenzahl werden Kinder bzw. Jugendliche bis einschließlich 15 Jahren nicht mitgerechnet. Sie haben stets und überall kostenfreien Eintritt.
In vielen Parks werden kostenpflichtige Aktivitäten angeboten, die der Pass nicht erfasst. Darunter fallen in Regie des National Park Service durchgeführte Angebote wie zum Beispiel Höhlentouren im Mammoth Cave National Park oder Erlebnisse, die private Anbieter organisieren. Es lohnt sich aber, nach einem Nachlass zu fragen. So erhalten Pass-Inhaber im Hot Springs National Park beispielsweise einen kleinen Rabatt beim Besuch des Hot Springs Mountain Tower.
Die eingebürgerte Bezeichnung als Nationalpark Pass ist übrigens etwas irreführend, da die Nationalparks nur einen Bruchteil der Orte ausmachen, an denen der Pass kostenfreien Zugang beschert. Neben dem offiziellen Markennamen „America the Beautiful“ sind „Annual Pass“ oder „Interagency Pass“ gebräuchliche Synonyme.
Fragen und Antworten zum Nationalpark Pass
Der Pass kostet 80 Dollar.
Der Pass gilt ab Kaufdatum ein Jahr lang, und zwar bis zum Ablauf des Monats, in dem der Kauf erfolgt. Das Ablaufdatum wird durch eine Lochung in dem Pass kenntlich gemacht.
Besorgt man ihn sich also zum Beispiel am 1. Juli, gilt er bis zum 31. Juli des Folgejahres. Im günstigsten Fall profitiert man somit ganze 13 Monate lang von den Vergünstigungen.
Den Nationalpark-Pass erhält man überall, wo Eintritt bezahlt werden muss. Außerdem kann man ihn online im Store des United States Geological Service kaufen. Um sich die größtmögliche Flexibilität zu bewahren, empfiehlt es sich aber, den Kauf erst vor Ort beim ersten Besuch eines kostenpflichtigen Parks zu tätigen.
Der Nationalpark-Pass deckt generell nur den Eintritt für den Inhaber und seine Begleiter ab (Standard Amenity Fees). Sonstige Kosten, die für Ausflüge, Führungen, Permits, Camping-Übernachtungen und dergleichen entstehen (Expanded Amenity Fees), sind grundsätzlich nicht erfasst und ganz normal zu bezahlen. Allerdings gibt es mitunter Rabatte oder vergünstigte Konditionen für Passinhaber.
Nicht ganz. In Einrichtungen, denen keine Mittel aus dem „America the Beautiful“ Programm zufließen, erhalten Besucher keine Vergünstigungen. Dies ist zum Beispiel beim Hoover Dam innerhalb der Lake Mead National Recreation Area der Fall. Auch in Parks, die nicht vom Bund verwaltet werden, gilt der Pass nicht. Dies sind zum Beispiel State Parks oder Tribal Parks.
Damit der Park gültig ist, muss er vom Inhaber auf der Rückseite unterschrieben sein. Bei der Kontrolle des Passes am Parkeingang (bzw. ggf. im Visitor Center) muss ein Ausweisdokument vorgezeigt werden. Allerdings ist die Kontrolle bestenfalls flüchtig. Den Pass muss man übrigens physisch mitführen. Das Vorzeigen eines Fotos oder des Kaufbelegs wird nicht anerkannt.
In eintrittspflichtigen Parks ohne Kassenhäuschen oder wenn die Entrance Station nicht besetzt ist, muss der Pass gut sichtbar im Fahrzeug platziert sein. Hierfür sind so genannte Hang-Tags aus Kunststoff erhältlich, die am Innenspiegel befestigt werden und den Pass halten. Um nicht unnötigen Müll zu produzieren, reicht es aber auch, den Pass mit dem Unterschriftsfeld nach oben auf das Armaturenbrett zu legen. Für Motorräder und Cabrios sind stattdessen kostenlose Sticker erhältlich, mit denen die Inhaberschaft des Passes nachgewiesen werden kann.
Nein. In der Vergangenheit durfte jeder Pass zwei verschiedene Inhaber haben, so dass der Weiterverkauf – obwohl offiziell nicht gestattet – möglich war. Diese Möglichkeit entfällt seit dem Jahr 2024. Neu ausgegebene Pässe haben auf der Rückseite nur noch ein Unterschriftsfeld. Eine Weitergabe ist somit nicht mehr möglich. Alte Pässe, die noch zwei Inhaber haben dürfen, bleiben bis zum Ablauf ihrer Gültigkeitsdauer unverändert gültig.
Obwohl der Weiterverkauf nicht erlaubt ist, floriert der Handel mit gebrauchten Nationalpark-Pässen. Entsprechende Angebote finden sich in großer Zahl auf Online-Marktplätzen. Solange noch ein Unterschriftsfeld frei ist, dürfte nichts gegen die Übernahme einzuwenden sein. Zumal sich argumentieren ließe, dass es sich nicht um einen Verkauf handelt, sondern um eine – erlaubte – Weitergabe mit Aufteilung der Kosten zwischen beiden Inhabern. Da ab dem Jahr 2024 neu ausgegebene Pässe auf der Rückseite nur noch ein Unterschriftsfeld haben und somit lediglich einen Inhaber haben können, entfällt die Möglichkeit des Kaufs eines gebrauchten Passes.
Auf seinen Pass sollte man gut Acht geben, denn bei Verlust – gleichgültig aus welchem Grund – gibt es keinen Ersatz, und zwar auch dann nicht, wenn man den Kaufbeleg vorweisen kann.
Viele Parks haben Zugangsbeschränkungen eingeführt, um die Besucherzahlen besser zu steuern und Überlastungen zu vermeiden. Für den Besuch während bestimmter Zeiten oder bestimmter Orte braucht man ein Ticket, das vorher zu reservieren ist und in der Regel Geld kostet. Dieses Verfahren müssen auch Inhaber des Passes beachten. Der Jahrespass deckt lediglich den generell zu zahlenden Eintritt ab.
Wer den normalen Eintritt bezahlt hat und sich später entscheidet, dass der America the Beautiful doch die bessere Wahl ist, kann den Eintritts-Pass innerhalb von sieben Tagen in den Nationalpark-Pass umtauschen und erhält den ursprünglichen Eintrittspreis angerechnet. Das funktioniert aber ausschließlich bei Nationalparks. Andere Behörden wie das Bureau of Land Management bieten diesen Service generell nicht an.