Devils Tower

Devils Tower ist ein einzigartiges geologisches Feature. Der 265 Meter hohe Inselberg vulkanischen Ursprungs dominiert weithin sichtbar das ansonsten recht flache Land in Wyomings Nordosten und fesselt den Betrachter mit seinem unvergleichlichen Erscheinungsbild. Kein Wunder, dass diesem Berg mystische Fähigkeiten zugeschrieben werden, während er seit jeher für die indigenen Völker der Region von enormer spiritueller Bedeutung ist.

All das war Grund genug, diesen Ort im Jahr 1906 als erstes Nationalmonument der USA unter Schutz zu stellen. Der mächtige Härtling entstand, indem Magma in der Erdkruste aufstieg und erstarrte. Dieses extrem harte Gebilde hatte Bestand, während die weicheren Erdschichten ringsum im Zuge Jahrmillionen währender Erosion abgetragen wurden. Diese – sehr vereinfacht dargestellte – Entstehungsgeschichte deckt sich natürlich nicht mit dem Volksglauben.

Ganz im Gegenteil: Bis heute halten die Angehörigen von indianischen Stämmen an diesem tief verehrten Ort Zeremonien ab, was so mancher belächeln mag. Doch wenn man die eigentümliche Form dieses Berges mit den ebenmäßigen Lavasäulen vor Augen hat, ist man fast selbst geneigt, sich zu fragen, ob hier nicht doch übernatürliche Kräfte im Spiel waren. In der Tat ist es schon sehr merkwürdig, dass die Spitze des Berges ein quasi ebenes Plateau darstellt.

Letztlich spielt das aber keine Rolle, denn Devils Tower mit seinem unvergleichlichen Erscheinungsbild gibt so oder so ein schönes Reiseziel ab. Auf einem zwei Kilometer langen Wanderweg kann man den Berg vollständig umrunden und aus allen Richtungen begutachten. Oftmals entdeckt man in den Spalten zwischen den Lavasäulen, die als die höchsten der Welt gelten, Leute beim Klettern. Der Monolith ist ein sehr beliebtes Ziel für Bergsteiger. Aus Respekt vor dem Glauben der indigenen Bevölkerung verzichtet man im Monat Juni jedoch freiwillig auf diese Betätigung.

Einziges Manko für Besucher ist die Lage des Devils Tower in der Einsamkeit Wyomings. Man muss schon in gewisser Weise Enthusiast sein, um diesen Ort zu besuchen, denn mit anderen nennenswerten Attraktionen ist die ländliche Gegend nicht gesegnet. Und die nächsten Nationalparks Wind Cave, Badlands und Theodore Roosevelt sind einige Stunden entfernt. Trotzdem lohnt es sich, sich in den Bann der mystischen Ausstrahlung dieses besonderen Berges ziehen zu lassen.