New River Gorge National Park

New River Gorge

New River Gorge Bridge

Die New River Gorge Bridge ist eine der Hauptattraktionen des Nationalparks und eines der am meisten fotografierten Motive in West Virginia. Im Oktober 1977 eröffnet, ist die Brücke eine der längsten und höchsten der USA. Sie überspannt die Schlucht des New River auf einer Länge von 924 Metern und in stattlichen 267 Metern Höhe und trägt den U.S. Highway 19. Besucher, die von Süden und Westen kommend zuerst das Besucherzentrum am Canyon Rim ansteuern wollen, machen mit der Überquerung der imposanten Bogenbrücke die erste Begegnung mit dem Nationalpark.

Unweit des Visitor Centers laden zwei Aussichtspunkte ein, das Bauwerk von Nahem unter die Lupe zu nehmen. Hier startet auch der Bridge Walk. Im Rahmen dieser speziellen Führungen überquert man die Schlucht auf einem schmalen Wartungssteg direkt unterhalb der Fahrbahn. Obwohl gut gesichert, verspricht diese insgesamt etwa dreistündige Tour Nervenkitzel pur und ist eines der aufregendsten Erlebnisse, die man sich vorstellen kann.

In der Umgebung des Canyon Rim am nördlichen Ende des Nationalparks ist die New River Gorge Bridge eigentlich omnipräsent. Die Fayette Station Road, die sich in die Tiefe windet, dort den Fluss überquert und dann auf der anderen Seite in Serpentinen wieder in die Höhe schraubt, unterquert mehrfach das beeindruckende Bauwerk und erlaubt es, aus beinahe jeder erdenklichen Perspektive zu betrachten. Nah kommt man der Brücke auch auf dem Bridge Trail. Die vielleicht schönste Sicht auf die filigrane Konstruktion genießt man vom Ende des Long Point Trails.

Aussichtspunkte

Vom Rand der Schlucht des New River bieten sich einige imposante Panoramen über die herrliche Region. Eine der besten Ansichten der Bogenbrücke verspricht der Endpunkt des Long View Trail. Von einem felsigen Aufschluss, der den Long Point Overlook bildet, fällt der Blick nach Norden auf die traumhafte Landschaft mit der Brücke im Mittelpunkt.

Auf der anderen Seite des Flusses verspricht der Diamond Point, den man auf einer Wanderung auf dem Endless Wall Trail erreicht, einen weiteren atemberaubenden Ausblick. Nach Osten hin fallen dabei unterhalb der Kante der Schlucht schroffen Klippen ins Auge, die sich den Rand entlang strecken, soweit der Blick reicht.

Weiter südlich, in Höhe der Ortschaft Minden, überblickt der Concho Rim Overlook eine weite Flusschleife des New River. Ist der Ausblick von dort schon beeindruckend, versteht das der weiter südlich befindliche Grandview Overlook nochmals zu toppen. Der Aussichtspunkt macht seinem Namen alle Ehre, ist aber auch gut besucht. Er befindet sich oberhalb eines der schönsten Mäander des New River und gilt als einer der besten Orte des Nationalparks.

Fayette Station Road

Die Fayette Station Road ist ein weiteres Highlight des Nationalparks. Vor der Erbauung der New River Gorge Bridge bot die schmale Straße eine der wenigen Möglichkeiten weit und breit, den New River zu überqueren. Heute ist sie ein Scenic Drive, der vom Canyon Rim Visitor Center in die Schlucht hinabführt, auf der historischen Tunney Hunsaker Bridge den Fluss überquert und auf der Westseite wieder den Rand der Schlucht erklimmt. Die Strecke ist laut der offiziellen Routenempfehlung insgesamt etwa acht Meilen lang, davon entfallen fünf Meilen auf das reizvolle Teilstück im Bereich der Schlucht. Dieser Abschnitt ist überwiegend als Einbahnstraße angelegt. Die Tour auf der Fayette Station Road dauert etwa 30 bis 40 Minuten. Hinzu kommen aber noch Fotopausen und gegebenenfalls kürzere Wanderungen.

Wandern

Die Schlucht des New River und die waldreiche bergige Umgebung ist wie geschaffen zum Wandern. Zahlreiche Trails durchziehen den Nationalpark. Zu den beliebtesten Trails gehören der Endless Wall Trail, der zwischen wilden Rhododendronbüschen zum Diamond Point mit einem phänomenalen Blick über die endlos scheinende Felswand entlang der Schlucht führt, sowie der Long Point Trail. Letzterer hat den Long Point als Ziel, einen Aussichtspunkt mit direktem Blick auf die New River Gorge Bridge und ihre malerische Umgebung.

Nicht weit davon verspricht der Kaymoor Miners Trail eine nicht zu unterschätzende Herausforderung. Der Wanderweg führt den Abhang hinunter in die Schlucht zu einem stillgelegten Bergwerk. Auf dem unteren Teilstück überwindet man dabei stattliche 821 Treppenstufen – einmal bergab und anschließend wieder bergauf, was ein durchaus schweißtreibendes Vergnügen ist.

Am Grandview Point bieten sich mit dem Castle Rock Trail und dem Grandview Rim Trail zwei weitere Wandermöglichkeiten an. Ein Teil der Route führt unterhalb der bedrohlich wirkenden Felswände entlang, die bizarr geformt sind.

Klettern

Die New River Gorge gilt als eines der besten Klettergebiete der USA. Am oberen Rand der Schlucht gibt es kilometerlange Steilwände, wie man etwa an der bekannten Endless Wall eindrucksvoll erkennen kann. Hier und an vielen anderen Stellen lässt sich formidabel klettern. Die Anzahl der Kletterstellen beläuft sich auf mehr als 1.400.

Rafting

Eine der vielleicht besten Erfahrungen im Nationalpark ist eine Rafting-Tour auf dem New River. Der naturbelassene Fluss weist insbesondere von den Sandstone Falls stromabwärts herausfordernde Stromschnellen der Klassen III bis V auf. Wem das dann doch zu gewagt ist, findet flussaufwärts ruhigere Strömungen vor. In der Umgebung haben sich verschiedene Anbieter auf Rafting-Exkursionen spezialisiert, so dass man auch als normaler Besucher ohne Ausrüstung das Abenteuer einer Flussfahrt wagen kann.

Sandstone Falls

Die Sandstone Falls sind die größten Wasserfälle am New River. Der Fluss überwindet hier eine fast 500 Meter breite und bis zu sieben Meter hohe Kante. Ganz im Süden des Nationalparks gelegen, ist die imposante Kaskade ein beliebtes Ausflugsziel. Auf einem Boardwalk gelangt man zu Plattformen, von denen man die Lower und die Upper Falls aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten kann. Wer möchte, kann sich auch direkt bis ans Ufer begeben und die Szenerie hautnah genießen, sollte aber vorsichtig sein, um nicht in die reißenden Fluten zu fallen. Warnschilder weisen auf die Gefahr zu ertrinken hin.

Thurmond Historic District

Die historische Kleinstadt Thurmond ist ein spannender Ort für alle, die sich für Geschichte interessieren. Mit der Fertigstellung der Chesapeake and Ohio Railway im Jahr 1873, über die die besonders hochwertige Kohle aus der Gegend abtransportiert werden konnte, entstand die Ortschaft Thurmond, die dank der Eisenbahn und der Bodenschätze der Umgebung rasch zu boomen begann und zu Wohlstand gelangte.

Noch heute sieht man dies an den mehrstöckigen Bauwerken im Commercial District an der Main Street, an der sich Hotels, Banken und andere wichtige Einrichtungen aneinanderreihten. Die Main Street war und ist übrigens keine Straße, sondern die Trasse der Bahngleise. Bis 1921 war Thurmond nur mit der Eisenbahn erreichbar. Dank der enormen Bedeutung der Bahn und der günstigen Lage des Ortes war Thurmond eine der wohlhabendsten Städte weit und breit.

Thurmonds Blüte dauerte aber nur einige Jahrzehnte. Die Verbreitung von Automobilen und der Rückgang der Kohleförderung brachten dem Ort einen Abschwung und machten ihn quasi zur Geisterstadt. Heute lebt hier nur noch eine Handvoll Einwohner. Einiges los ist aber dennoch. So manchen Tourist zieht es schließlich in die schwer zugängliche Stadt. Und dann ist da noch der Bahnhof, der sogar ein kleines Besucherzentrum beherbergt, das aber nur im Sommer betrieben wird. An der Thurmond Station halten mehrmals pro Woche die Züge der Amtrak-Linie Cardinal auf ihrem Weg zwischen Chicago und New York City.

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