Wind Cave National Park
Wind Cave
Der Wind Cave National Park im Südwesten South Dakotas beherbergt eine einmalige Kostbarkeit. Die Wind Cave ist nämlich nicht nur eine der längsten bekannten Höhlen der Welt. Ihre unterirdischen Gänge, die mit prachtvollen Kalkspatformationen verziert sind, verheißen beeindruckende Anblicke. Auf Führungen, die der Nationalpark anbietet, taucht man in eine unterirdische Märchenwelt ein, die ihresgleichen sucht.
Zur Auswahl stehen unterschiedliche Touren mit jeweils anderer Schwerpunktsetzung. Sie sind allesamt sehr beliebt, während die zur Verfügung stehende Kapazität begrenzt ist, so dass sich eine frühzeitige Reservierung empfiehlt. Mit etwas Glück lässt sich aber auch direkt vor Ort noch der eine oder andere Platz auf einer der Führungen ergattern. Ein kleines Kontingent an Tickets wird stets für Walk-Ins zurückgehalten.
Einen kurzen Überblick vermittelt die Garden of Eden Tour. Auf der rund einstündigen Führung erhält man einen allgemeinen Überblick. Mehr ins Detail geht dagegen die schon längere Natural Entrance Tour. Sie führt zunächst zum größten natürlichen Eingang der Höhle und dann durch einen künstlich angelegten Zugang in das mittlere Level des unterirdischen Labyrinths. Dabei bekommt man die verschwenderische Vielfalt der als Boxwork bezeichneten Formationen an den Wänden zu Gesicht. Die vierstündige Wild Cave Tour entführt Besucher in Kleingruppen in entlegene und kaum zugängliche Winkel und ist etwas für Abenteurer. Das Angebot dieser und anderer Führungen variiert saisonal.
Die Wind Cave ist die erste Höhle der USA, die als Nationalpark unter Schutz gestellt wurde. Das war bereits im Jahr 1903. Damit handelt es sich zugleich um einen der ältesten Nationalparks der Vereinigten Staaten. Mit rund 250 Kilometern an bekannten Gängen ist die Wind Cave die siebtlängste Höhle der Welt und rangiert innerhalb der Vereinigten Staaten an dritter Stelle. Länger sind nur die ebenfalls als Nationalpark geschützte Mammoth Cave in Kentucky und die Jewel Cave. Letztere befindet sich quasi direkt um die Ecke und bietet sich als ideale Ergänzung oder Alternative zur Wind Cave an.
Ihren Namen verdankt die Höhle ihrem natürlichen Haupteingang, der sich erkunden lässt, ohne an einer der unterirdischen Touren teilzunehmen. Durch die unscheinbare schwarze Öffnung strömt ein beständiger Luftzug. Je nach vorherrschender Witterung führt der Luftstrom in den Untergrund hinein oder heraus. Daher sagen sie seit jeher, die Höhle würde atmen. Dabei ist der Durchzug mitunter so stark, dass hörbare Töne entstehen.
Der Wind Cave National Park bietet an seiner Oberfläche dann noch so manches weiteres Highlight. Die hügelige Prärie am Rande der Black Hills wird von etwa 50 Kilometern Wanderwegen durchzogen. Auf einem Streifzug stehen die Aussichten gut, auf einige Bisons oder Wapiti-Hirsche zu treffen. Neben diesen majestätischen Bewohnern nennen Gabelböcke die Gegend, die zu den letzten ursprünglich gebliebenen Prärielandschaften der USA gehört, ihre Heimat. Auch Präriehunde oder die sehr seltenen Schwarzfußiltisse sind in den Hügeln, die die Wind Cave überdecken, heimisch. Damit gilt der Park als einer der vielversprechendsten Orte in South Dakota, um Wild zu beobachten.
Schließlich verspricht die Umgebung des Wind Cave National Parks einige herausragende Höhepunkte, die die Region zu einem verheißungsvollen Reiseziel machen. Neben der bereits erwähnten Jewel Cave wartet der Südwesten South Dakotas mit dem Mount Rushmore National Memorial, dem Badlands National Park oder dem Custer State Park mit herausragenden Attraktionen auf. Auch der eindrucksvolle Devils Tower im Nordwesten Wyomings ist schnell erreicht.
Wind Cave Steckbrief
Hauptmotiv: Langes Höhlensystem und Prärielandschaft
Bundesstaat: South Dakota
Größe: 137 km²
Gegründet: 9. Januar 1903
Besucher: 592.459 (2023)
Höchster Punkt: Rankin Ridge, 1.528 m
Tiefster Punkt: Beaver Creek, 1.085 m
Tiefe der Höhle: bis zu 160 m
Offizielle Website: www.nps.gov/wica